Festival für Weltliteratur
21.–26.1.2019 – Köln

Aris Fioretos (Kurator)

Aris Fioretos

Aris Fioretos (1960), schwedischer Schriftsteller griechisch-österreichischer Herkunft, ist der Kurator der Poetica5. 1991 veröffentlichte er sein Debüt mit dem prosalyrischen Delandets bok (Buch der Teilung). Es folgte eine Reihe von Romanen und Essaybänden, von denen die meisten in deutscher Übersetzung vorliegen – darunter Mary (2016) und Wasser, Gänsehaut (2017), die alle im Carl Hanser Verlag erschienen sind. 2010 kuratierte er die Ausstellung »Nelly Sachs, Schriftstellerin, Berlin/Stockholm«, die im Jüdischen Museum Berlin eröffnet wurde; mit Durs Grünbein führte er Gespräche unter dem Titel Verabredungen (Suhrkamp, 2012). Fioretos hat u.a. Paul Auster, Friedrich Hölderlin, Vladimir Nabokov und Jan Wagner ins Schwedische übersetzt und eine Vielzahl von Auszeichnungen für seine Tätigkeit erhalten, zuletzt den Romanpreis des Schwedischen Rundfunks (2016), den Jeanette-Schocken-Preis der Stadt Bremerhaven (2017) und den Essaypreis der Schwedischen Akademie (2018). Seit 2011 ist er Vize-Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt.

Foto: © Heike Bogenberger

Mircea Cărtărescu

Mircea Cărtărescu

Mircea Cărtărescu (1956) ist ein rumänischer Schriftsteller. Er studierte Philologie und arbeitete danach als Lektor an der Bukarester Universität. Für sein Debüt, den Gedichtband Faruri, vitrine, fotografii (Scheinwerfer, Schaufenster, Fotos) erhielt er 1980 den Preis des Rumänischen Schriftstellerverbands. Neben seinen Gedichtbänden Totul (Alles, 1984), Levantul (Die Levante,1990) und Dragostea (Liebe, 1994) ist besonders die Orbitor-Trilogie zu erwähnen. Die drei Romane setzen sich aus Die Wissenden (2007), Der Körper (2011) und Die Flügel (2014) zusammen, welche 2015 mit dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet wurden. Weitere Auszeichnungen sind jüngst der Österreichische Staatspreis für europäische Literatur (2015) und der Thomas-Mann-Preis (2018). Ins Deutsche ist vor allem seine Prosa übersetzt worden; zuletzt der Band Die schönen Fremden (2016).

Oswald Egger

Oswald Egger

Oswald Egger (1963)  ist ein südtiroler Schriftsteller. Er studierte Literatur in Wien. Zeitgleich gab er die Zeitschrift Der Prokurist heraus (1989–1998) und veranstaltete die »Kulturtage Lana« (1986-1995). Derzeit lebt er auf der ehemaligen Raketenstation Hombroich bei Neuss, wo er als poet-in-residence der Nachfolger von Thomas Kling ist. Die an der Universität Bonn eingerichtete Thomas-Kling-Poetikdozentur übernahm er 2013 für zwei Semester. Seine lyrischen Werke begannen mit Die Erde der Rede (1993). Es folgten unter anderem Nichts, das ist (2001), Diskrete Stetigkeit (2008) und Die ganze Zeit (2010). Für seine Veröffentlichungen erhielt er mehrere Auszeichnungen, darunter der Peter-Huchel-Preis (2007), der Oskar-Pastior-Preis (2010), der Karl-Sczuka-Preis (2010 und 2013) sowie der Georg-Trakl-Preis für Lyrik (2017). Seine neuesten Werke sind Harlekinsmäntel und andere Bewandtnisse (2017) und Val di Non (2017). Seit 2018 ist Egger Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Christian Kracht

Christian Kracht

Christian Kracht (1966) ist ein Schweizer Schriftsteller. Neben seiner Tätigkeit als Redakteur, arbeitete er ab Mitte der 1990er Jahre als Indienkorrespondent für den Spiegel. Er bereiste viele Ziele innerhalb Asiens, schrieb Kolumnen für die Frankfurter Allgemeine Zeitung und veröffentlichte zusammen mit Eckhart Nickel die Zeitschrift Der Freund. Sein erster Roman Faserland (1995) sowie sein zweites Buch 1979 (2001) fanden internationale Anerkennung. Es folgten die Romane Ich werde hier sein im Sonnenschein und im Schatten (2008) und Imperium (2012), für den er den Wilhelm-Raabe-Literaturpreis erhielt. Für seine neustes Werk Die Toten (2016) bekam Kracht den Schweizer Buchpreis. Im Jahr 2018 hielt er die Frankfurter Poetikvorlesungen zum Thema »Emigration«. Er lebt in Los Angeles.

Foto: © Frauke Finsterwalder

Mara Lee

Mara Lee

Mara Lee (1972) ist eine in Südkorea geborene schwedische Autorin und Übersetzerin. Sie studierte Literaturwissenschaften und lehrt Kreatives Schreiben. Ihr Debüt Kom (Komm) erschien im Jahr 2000 und setzt sich mit Themen wie Macht, Sexualität und Weiblichkeit auseinander. Es folgten Lyrikbände und Romane wie Hennes vård (Ihre Pflege, 2004), Ladies (2007), Salome (2011) und Future perfect (2014). Für Salome erhielt sie im Jahr 2011 den Literaturpreis der Tageszeitung Svenska Dagbladet. Neben Gedichten, die in Schlittenspur durch den Sommer (2009) veröffentlicht wurden, ist ihr Romandebüt unter dem Titel Die Makellosen auf Deutsch erschienen (2011). Lee übersetzte mehrere Bücher von Anne Carson ins Schwedische, darunter Autobiography of Red und The Beauty of the Husband. Ihr neuestes Werk, Kärleken och hatet (Die Liebe und der Hass), erschien 2018.

Foto: © Märta Thisner

Lebogang Mashile

Lebogang Mashile

Lebogang Mashile (1979) ist eine südafrikanische Autorin, Schauspielerin und Performerin. Sie wurde in den USA geboren und zog in den neunziger Jahren nach Südafrika, wo sie Jura und Internationale Beziehungen studierte, bevor sie sich der Kunst widmete. 2003 war sie Mitbegründerin des Kollektivs Feela Sistah. Im Jahr darauf debütierte sie als Filmschauspielerin in Hotel Ruanda. Sie spielte in mehreren Theaterproduktionen mit. Zusammen mit Sylvia Glasser produzierte sie Threads (2009), welches Dichtung, Musik und Tanz miteinander verbindet. Ihr dichterisches Debüt, In a Ribbon of Rhythm, erschien 2005. 2006 erhielt sie den Noma Award, der jährlich an afrikanische Schriftsteller vergeben wird. Ihr zweiter Gedichtband, Flying Above the Sky, erschien 2008. Auf Deutsch ist 2010 Töchter von morgen erschienen.

Agi Mishol

Agi Mishol

Agi Mishol (1946) ist eine israelische Schriftstellerin. Sie ist die Tochter von Überlebenden des Holocaust, die nach Israel emigrierten. Sie studierte an der Hebrew University in Jerusalem. Von 1976 bis 2001 lehrte sie hebräische Literaturwissenschaft. Seit 2001 leitet sie die Helicon School of Poetry in Tel Aviv, in der sie auch Workshops anbietet. Sie hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, darunter Plantation Notes (1987), Selected and New Poems (2003), Moment, (2005), House Call (2009) und Working Order (2011). Für ihr literarisches Werk bekam Mishol den Israeli-Prime-Minister-Preis (1995), den Kugel Literary Award (2000), den Yehuda-Amichai-Preis (2002) und den Dolitsky-Preis (2007). Sie hat außerdem drei Ehrendoktorwürden erhalten. Ihre Werke sind in zahlreiche Sprachen übersetzt worden. Der neueste Gedichtband, Domestic Angel, erschien im Jahr 2015.

Foto: © Rami Naim

Marion Poschmann

Marion Poschmann

Marion Poschmann (1969) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie studierte in Bonn und Berlin. Von 1997 bis 2003 war sie als Lehrerin im deutsch-polnischen Grundschulprojekt »Spotkanie heißt Begegnung« tätig. Mit Baden bei Gewitter (2002) erschien ihr erster Roman, auf den u.a. Schwarzweißroman (2005) und Die Sonnenposition (2013) folgten. Neben ihren Romanen veröffentlichte sie mehrere Gedichtbände, darunter Grund zu Schafen (2004), Geistersehen (2010) und Geliehene Landschaften (2016). Sie wurde mehrfach für ihre Texte ausgezeichnet. Zu den wichtigsten Preisen gehören der Peter-Huchel-Preis (2011), der Ernst-Meister-Preis für Lyrik (2011) und der Wilhelm-Raabe-Literaturpreis (2013). Ihr neustes Werk Die Kieferinseln (2017) war für den Deutschen Buchpreis nominiert und bekam 2018 den Berliner Literaturpreis sowie den Klopstock-Preis für neue Literatur. Seit 2017 ist Poschmann Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung.

Foto: © Frank Mädler

Jo Shapcott

Jo Shapcott

Jo Shapcott (1953) ist eine britische Schriftstellerin, die ebenfalls als Herausgeberin und Lektorin tätig ist. Sie studierte am St. Hilda’s College, Oxford, und an der Harvard University. Sie lehrt Kreatives Schreiben an der University of London. Ihr Debüt Electroplating the Baby erschien 1988. Mit den Büchern Phrase Book (1992) und My Life Asleep (1998) wurde es 2000 im Sammelband Her Book erneut veröffentlicht. Danach sind Tender Taxes (2002) und Of Mutability (2010) erschienen, für welche sie den Costa Book Award 2010 erhielt. Zu ihren zahlreichen Auszeichnungen zählt auch der erste Preis der National Poetry Competition (1985 und 1991) und der Cholmondeley Award (2006). 2011 erhielt Shapcott die Queens’s Gold Medal for Poetry. Ihre neuste Veröffentlichung The Transformers (2011) ist eine Sammlung von Vorlesungen, welche sie im Rahmen ihrer Professur in Newcastle gehalten hat.

Foto: © Rachel Shapcott