»Widerstände«
Universität zu Köln Aula I + II
Am Anfang muss die Begeisterung stehen – für die Literatur und das widerständige Vergnügen, das sie uns bietet, ihren herausfordernden, belebenden Kitzel. Sieben Autorinnen und Autoren aus aller Welt, die zur sechsten Poetica nach Köln gereist sind, werden sich an diesem ersten Abend mit Kurzlesungen sowie im Gespräch mit dem Kurator Jan Wagner vorstellen und zugleich das Thema des diesjährigen Fests der Weltpoesie erstmals anklingen lassen. Drei Bedeutungen hat das Wort „Resistenz“: Es bezeichnet den Härtegrad eines Gegenstands, sodann die Widerstandsfähigkeit eines Lebewesens gegenüber Einwirkungen von außen, schließlich den Widerstand gegen eine Lage, einen Menschen, eine Gruppe von Menschen. Alle drei Bedeutungen lassen sich ohne weiteres auf die Poesie übertragen, die gefestigt genug sein will, um dem Vergehen zu trotzen, die mit dieser störrischen Beharrlichkeit nachgerade immun zu sein scheint gegen den flüchtigen Zeitgeist und alle modischen Ismen – und die schließlich immer auch Gegenentwurf zum Status quo sein konnte und wollte, ein Widerspruch, ein Widerspinst. Wirklich, man darf das Thema dieser Poetica, Widerstand, durchaus im Plural lesen: Widerstände.
Der Abend wird eröffnet durch Grußworte von Axel Freimuth (Rektor der Universität zu Köln) und zwischen den Lesungen der Autorinnen und Autoren finden sich Minima Poetica, kurze poetologische Essays zum Thema, von Günter Blamberger (Internationales Kolleg Morphomata) und Ernst Osterkamp (Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung). Im Anschluss an diese Auftaktrevue der Querdenker lädt die Universität zu Köln zu einem Empfang.
Einen Mitschnitt des Abends können Sie am 26. Januar 2020 in der Sendung 'Literatur' bei Deutschlandfunk Kultur hören.
Mit Tadeusz Dąbrowski (Polen), Luljeta Lleshanaku (Albanien), Agi Mishol (Israel), Herta Müller (Deutschland), Sergio Raimondi (Argentinien), Xi Chuan (China) und Serhij Zhadan (Ukraine) sowie dem Kurator Jan Wagner (Deutschland).
Es lesen und begleiten den Abend musikalisch: Philipp Plessmann mit Yvon Jansen und Katharina Schmalenberg.
Die Veranstaltung findet auf Deutsch und Englisch statt.
Der Eintritt ist frei.
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