Festival für Weltliteratur
22.–27.1.2018 – Köln

Yoko Tawada (Kuratorin)

Yoko Tawada

Yoko Tawada (1960) ist in Tokio geboren, lebt in Berlin und studierte Literaturwissenschaft in Tokio, Hamburg und Zürich mit anschließender Promotion. Auf ihren ersten Lyrikband Nur da wo du bist da ist nichts (1987) folgten u. a. der Prosaband Opium für Ovid (2000) und der Roman Etüden im Schnee (2014). Seit 2012 ist sie Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Tawada schreibt auf Deutsch und auf Japanisch. Zahlreiche Preise und Stipendien u. a. Akutagawa-Literaturpreis 1993, Adelbert-von-Chamisso-Preis 1996, Tübinger Poetikvorlesungen 1999, Tanizaki-Literatur-Preis 2003, Goethe-Medaille 2005, Hamburger Gastprofessur für Interkulturelle Poetik 2011, Yomiuri-Literatur-Preis 2013, Kleist-Preis 2016. Alle deutschsprachigen Bücher erschienen im konkursbuch Verlag Claudia Gehrke, zuletzt Ein Balkonplatz für flüchtige Abende und akzentfrei.

Foto: ©Yves Noir

Jeffrey Angles

Jeffrey Angles

Jeffrey Angles (1971) ist ein amerikanischer Lyriker, Übersetzer und Professor für Japanologie, der seine Gedichte prinzipiell in japanischer Sprache schreibt. Er studierte japanische Literatur an der Ohio State University und wurde 2004 über Repräsentationen männlicher Homoerotik promoviert. Er übersetzte zahlreiche wichtige japanische Dichter wie Chimako Tada, Mutsuo Takahashi und Hiromi Itō. 2009–2010 war er Gastforscher am International Research Center for Japanese Studies in Kyoto und 2011 Gastprofessor für Komparatistik an der Universität Tokio. Für seine Arbeiten erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2011 den Harold Morton Landon Translation Award der Academy of American Poets und 2017 den Yomiuri-Literaturpreis in Tokio, der vergleichbar ist mit dem Pulitzerpreis. Zuletzt erschienen These Things Here and Now: Poetic Responses to the March 11, 2011 Disasters (2016) und Watashi no hizukehenkosen (My International Date Line, 2016).

© Western Michigan University

Bei Dao

Bei Dao

Bei Dao (1949) ist ein chinesischer Essayist, Lyriker und Literaturwissenschaftler. Viele seiner Werke wurden ins Englische übersetzt, darunter The August Sleepwalker (1990), Landscape Over Zero (1995), Unlock (2000) und zuletzt City Gate, Open Up: A Memoir (2017). Ausgewählte Gedichte von Bei Dao erschienen 2009 in deutscher Sprache im Münchner Hanser Verlag unter dem Titel Das Buch der Niederlage, die Essayauswahl Gottes chinesischer Sohn – Essays 2011 im Bonner Weidle Verlag. Bei Dao erhielt zahlreiche Auszeichnungen für sein Werk, darunter den PEN/Barbara Goldsmith Freedom to Write Award (1990), den Jeanette-Schocken-Preis (2005) und den Golden Wreath international Award der Struga Poetry Evenings (2015). Er war Stanford Presidential Lecturer und ist Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. Bei Dao unterrichtet als Professor of Humanities am Center for East Asian Studies an der Chinese University of Hong Kong.

Anneke Brassinga

Anneke Brassinga

Anneke Brassinga (1948) ist eine niederländische Schriftstellerin und Übersetzerin. 1987 debütierte sie als Lyrikerin mit dem Band Aurora, 1993 wurde ihr erster Roman, Hartsvanger, publiziert. 2005 erschien ihr gesammeltes lyrisches Werk unter dem Titel Wachtwoorden. Verzamelde herziene gedichten, 1987–2003. Für ihr Werk erhielt Anneke Brassinga eine Vielzahl an Auszeichnungen, unter anderem denVSB-Poesiepreis (2002), den Constantijn Huygensprijs (2008) und den P.C. Hooft-prijs (2015). 2016 veröffentlichte der Verlag Matthes & Seitz in Berlin eine Auswahl ihrer Gedichte in deutscher Sprache unter dem Titel Fata Morgana, dürste nach uns!.

© Peter Wesly

Teju Cole

Teju Cole

Teju Cole (1975) ist nigerianisch-amerikanischer Schriftsteller, Fotograf und Kunsthistoriker. Er studierte Medizin und Kunstgeschichte in Kalamazoo (Michigan), London und New York. 2007 erschien unter dem Titel Every Day is for the Thief (Jeder Tag gehört dem Dieb, Hanser 2015) die Druckversion eines Blogs von ihm. 2011 folgte Open City. A Novel (Open City, Suhrkamp 2012), 2016 die Essaykollektion Known and Strange Things (Vertraute Dinge, Fremde Dinge, Hanser 2016). Cole publiziert regelmäßig in renommierten Zeitungen und Zeitschriften wie The New York Times, The New Yorker und Granta. Zudem nutzt er soziale Medien wie Twitter und Instagram auf innovative Weise. Seit 2011 unterrichtet Cole als Distinguished Writer in Residence am Bard College in New York. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den New York City Book Award (Fiction, 2011), den Hemingway Foundation/PEN Award (2012) und den Windham-Campbell Literature Prize (2015). Zuletzt erschien Blind Spot (2017), ein Reisetagebuch, das Fotos und Texte Coles spannungsvoll miteinander verschränkt.

© Christopher Anderson

Hiromi Itō

Hiromi Itō

Hiromi Itō (1955) ist japanische Lyrikerin und Prosaistin. Sie studierte Literatur  an der Aoyama-Gakuin-Universität in Tokio. 1982 erschien ihr Lyrikband Aoume (Unreife Pflaumen). 1991 kam eine Sammlung von Essays und Lyrik namens Noro to saniwa to (Die Schamanin und ihr Übersetzer) heraus. Ihr zwischen Prosa und Poesie changierender Band karawa arekusa von 2005 erschien 2014 in englischer Übersetzung als Wild Grass on the Riverbank. In deutscher Übersetzung erschien 1993 Mutter töten. Gedichte und Prosa und 1999 Das anarchische Aschenputtel. Märchen als Medizin für den Hausgebrauch im Salzburger Residenz Verlag. Hiromi Itō erhielt eine Vielzahl von bedeutenden japanischen Literaturpreisen, darunter den Akutagawa-Preis (1998 und 1999), den Takami Jun-Preis (2006) und den Izumi Shikibu Prize (2008).

Kim Hyesoon

Kim Hyesoon

Kim Hyesoon (1955) ist Literaturwissenschaftlerin und eine der bedeutendsten südkoreanischen Dichterinnen. Sie studierte koreanische Literatur an der Kangwon National University und der Konku University. 1981 lieferte sie ihr Debüt mit Tto tarŭn pyŏl esŏ (Von einem anderen Stern). Es folgten viele weitere Gedichtbände, darunter 1994 Na ŭi up'anisyadŭ, Sŏul (Seoul, meine Upanishade) und 2008 Tangshin ŭi ch'ŏt (Dein Erstes). In deutscher Sprache erschienen 2002 ausgewählte Gedichte von ihr unter dem Titel Die Frau im Wolkenschloss. Gedichte im Bielefelder Pendragon Verlag. Kim Hyesoon wurde mit den bedeutendsten südkoreanischen Literaturpreisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Preis für moderne Lyrik (2000), dem Midang Literaturpreis (2006) und dem Taesan Literaturpreis (2008).

Barbara Köhler

Barbara Köhler

Barbara Köhler (1959) ist eine deutsche Lyrikerin und Übersetzerin. Sie studierte Literatur am Literaturinstitut Johannes R. Becher in Leipzig. 1991 erschien ihr erster Gedichtband Deutsches Roulette im Suhrkamp Verlag, es folgten 1995 unter anderem die Lyrikbände Blue Box, gleichfalls bei Suhrkamp, und 36 Ansichten des Berges Gorwetsch 2013 im Dörlemann Verlag in Zürich. Zu ihren Prosawerken zählen Wittgensteins Nichte. Vermischte Schriften, Mixed Media und Niemands Frau. Gesänge zur Odyssee, 1999 bzw. 2007 wieder bei Suhrkamp erschienen. 2009 war sie Poet in Residence an der Universität Duisburg-Essen, 2012 hatte sie die Thomas-Kling-Poetikdozentur der Universität Bonn inne. Barbara Köhler wurde mit einer Vielzahl von Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter der Clemens-Brentano-Preis (1996), der Joachim-Ringelnatz-Preis (2008) und der Peter-Huchel-Preis (2016). Zuletzt erschien 2015 Istanbul, zusehends. Gedichte, Lichtbilder im Düsseldorfer Lilienfeld Verlag.

© Tineke de Lange

Morten Søndergaard

Morten Søndergaard

Morten Søndergaard (1964) ist ein dänischer Schriftsteller, Übersetzer, Literaturredakteur und Klangkünstler. Er besuchte die Schriftstellerschule in Kopenhagen und studierte Komparatistik. 1992 debütierte er mit dem Gedichtband Sahara i mine hænder, dem weitere Lyrikbände folgten, zum Beispiel Ubestemmelsessteder (Unbestimmtheitsstellen) von 1996 und Bier dor sovende (Bienen sterben im Schlaf) 1998. Morten Søndergaard ist auch für seine Klanginstallationen bekannt. So wurde 2004 das Hörstück Monte Altissimo – Falling off the White Mountain in der Hörspiel-Werkstatt des DeutschlandRadio Berlin aufgeführt. In deutscher Sprache erschienen unter anderem 2007 Bienen sterben im Schlaf. Gedichte und 2012 das experimentelle Sprach-Kunstobjekt Die Wortapotheke, beide Bände im litteraturverlag roland hoffmann. Für sein Werk erhielt er unter anderem 1998 den Michael Strunge Poesiepreis, 2006 den Beatrice-Preis und 2008 den Morten Nielsens Mindelegat. Zuletzt erschien 2016 der Gedichtband Døden er en del af mit navn.

Monique Truong

Monique Truong

Monique Truong (1968) ist in Saigon geboren und in Amerika aufgewachsen. Sie studierte Literaturwissenschaft an der Yale University und Rechtswissenschaften an der Columbia University School of Law. 2003 debütierte sie mit dem Roman
The Book of Salt. 2010 folgte der Roman Bitter in the Mouth, der in deutscher Übersetzung unter dem Titel Bitter im Mund im Münchner Verlag C.H. Beck erschien. Sie publizierte eine Vielzahl von Essays, unter anderem im T Magazine der New York Times Website. Monique Truong erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2004 den Stonewall Book Award, den New York Public Library Young Lions Fiction Award (2004) und 2011 den Rosenthal Family Foundation Award (2011). Sie war unter anderem Guggenheim Fellow (2010), Princeton University’s Hodder Fellow (2007/2008) und Sidney Harman Writer in Residence am Baruch College (2016). Zuletzt gab sie Reportagen des irisch-griechischen Autors Lafcadio Hearn heraus, die im 19. Jahrhundert das westliche Bild Japans geprägt hatten. Sie erschienen in deutscher Sprache unter dem Titel Vom Lasterleben am Kai. Große Reportagen bei C.H. Beck in München.

© Michele Panduri

Jan Wagner

Jan Wagner

Jan Wagner (1971) ist ein deutscher Schriftsteller und Übersetzer. Er studierte Anglistik in Hamburg, Dublin und Berlin. Zusammen mit Thomas Girst gab er von 1995–2003 die Lyrikschachtel Die Außenseite des Elementes als Loseblattsammlung heraus. 2001 erschien sein erster Gedichtband Probebohrung im Himmel im Berlin Verlag. Mehrere Gedichtbände folgten, darunter Achtzehn Pasteten 2007 im Berlin Verlag und Regentonnenvariationen bei Hanser Berlin 2012. Wagner übersetzte unter anderem Lyrik von James Tate, Matthew Sweeney und Robin Robertson. Für sein Werk bekam er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Anna-Seghers-Preis (2004), den Preis der Leipziger Buchmesse (2015) und jüngst den Georg-Büchner-Preis (2017). Zuletzt erschien Der verschlossene Raum. Beiläufige Prosa bei Hanser Berlin.

© Alberto Novelli - Villa Massimo